wounded landscape
the artificial in nature

verwundete landschaft
        das kuenstliche in der natur

Richard Dank

Der Mensch transformiert seit jeher seine Umwelt - wie jedes andere Lebewesen auch. Der Jäger und Sammler der Steinzeit zog normadisch den Wildherden hinterher, schaffte sich einfache Behausungen, die leicht zu transportieren waren, tötete Tiere und ließ für ihn Ungenießbares zurück. Er nahm dadurch Einfluß auf seine Umgebung - geringen möglicherweise, aber doch stetig.

Durch kontinuierliche Weiterentwicklung war bald der Punkt erreicht, der es möglich machte, an einem geeigneten Ort seßhaft zu werden. Die wichtigen Erfindungen der neolithischen Revolution vor ungefähr 20000 Jahren setzten den ersten Markstein der Geschichte. Der Hackstock versetzte die frühen Siedler in die Lage den fruchtbaren Boden für sich nutzbar zu machen und davon zu leben. Die Erkenntnis, daß sich einige Tiere zähmen lassen, trug das ihrige dazu bei, daß sich die jungsteinzeitlichen Stämme zu kleinen Einheiten zusammenfanden. Diese begannen nun erstmals in gewissen Ausmaß die Natur nach ihrem Vorstellungen zu verändern. Die Transformation in "Kulturlandschaft" beginnt. Doch was bedeutet die Unterscheidung zwischen Natur- und Kulturlandschaft eigentlich? Gibt es überhaupt einen Unterschied?

Natur kommt von dem lateinischen natura bzw. nasci was soviel bedeutet wie "geboren werden" oder "entstehen". Physikalisch betrachtet ist Natur das, was aus eigenen Kräften ohne fremdes Zutun so wird, wie es ist. Es hat seine bewirkende Ursache also in sich, es folgt seinen eigenen (Natur-)gesetzen. Darum heißt Natur auch das Wesen eines Dinges, man spricht von der "Natur der Sache", der "Natur des Menschen". Aus diesen beiden Bedeutungen hat sich der Begriff der Natur als des umfassenden Ursprungs, des Kosmos oder des Seins überhaupt im naturphilosophischen Sinn entwickelt, von den vorsokratischen Philosophen bis hin zu den Romantikern. Als Norm hat sich daraus der Begriff des "Natürlichen", vor allem in der Ethik und der Ästhetik, ergeben - das Leben oder Bilden entsprechend der Natur. Die politisch-soziologische Vorstellung des Naturmenschen oder des Naturvolkes und als These einer natürlichen Religion, eines Naturrechtes, also einer ursprünglich naturhaften Ordnung der Dinge - dem Paradies - hat sich entwickelt, das es aber in der Wirklichkeit nie gab. Die kulturelle Welt wird dieser Natur dann oft als eine "zweite Natur" gegenübergestellt.

Da in der Neuzeit der Gedanke einer umgreifenden kosmischen Ordnung, in die alles Seiende (von Natur aus) eingebettet ist, nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, wird Natur zum gesetzmäßigen Zusammenhang aller nicht menschlichen Dinge. Aus dessen Erforschung entstehen die modernen Naturwissenschaften, die sich mit dem Wirklichkeitsbereich alles Lebendigen und Materiellen beschäftigen. Ihnen werden später die Geisteswissenschaften, die das Wirken des Menschen fokusieren, gegenübergestellt. Natur ist im allgemeinen Sprachgebrauch heute aber vor allem ein Reflexionsbegriff, der aus seinem korrelativen Gegensatz zu verstehen ist: Natur-Technik, natürlich - künstlich, Natur-Kultur, Natur-Geschichte, Natur-Geist, Natur-Gnade. Somit ist der Inhalt des Begriffs in großem Masse von seiner Verwendung abhängig.

Der Begriff Kultur stammt natürlich auch aus dem lateinischen. cultura bedeutet "Landbau, Pflege (des Körpers u. Geistes)" und kommt von colere: "(be)bauen, (be)wohnen, pflegen", verwandt mit Kolonie. Obwohl er - wie die Definition der Natur auch - ständig Änderungen unterworfen war, ist im allgemeinen die Veränderung der Natur durch den Gebrauch von Werkzeugen und, darauf beruhend, die Gesamtheit der Lebensformen einer Gruppe (Volk, Klasse, Stand), gemeint.

In der Vorgeschichte werden die einzelnen Perioden der Entwicklung des Menschen nach Material und Form der Werkzeuge unterschieden (Stein-, Bronze-, Eisenzeit). Mit der Entwicklung der Frühkulturen, aus denen die Hochkulturen entstanden, verschiebt sich der Sinn des Kulturbegriffs und dehnt sich auf das Ganze der sozialen Einrichtungen, Gebräuche und Lebensordnungen aus - was Gegenstand der Kulturgeschichte ist. Die Umwelt des Menschen entwickelt sich mit ihm mit, oder vielmehr: er verändert sie - teils bewußt zu seinem Vorteil, teils verwandelt er sie unmittelbar und unvorhergesehen.

Alle geschichtlichen Kulturen sind laut Friedrich Nietzsche in gewissem Sinn "Stileinheiten". Trotzdem unterscheidet man "geschlossene" und "offene Kulturen" nach Maßgabe des in ihnen möglichen Gestaltwandels. Alle Hochkulturen vor der abendländischen Antike waren geschlossene Kulturen. Neue Ideen konnten nicht assimiliert werden und wurden entweder ausgeschlossen und unterdrückt oder führten zum Niedergang. Die Philosophie der Griechen war es, die sich zum ersten Mal mit der Terminologie von Natur und Kultur befaßte. Sie unterschieden zwischen physis - dem Prinzip, welches aus sich selbst entsteht - und nomos - die Gesetze, die vom Menschen eingeführt werden. Der römische Humanismus, der von Cicero getragen wurde, projizierte den Kulturbegriff erstmals auf die Seele (cultura animi). In der Antike wurde auch zum ersten Mal die Forderung nach einer Menschheitskultur aufgestellt. Von hier aus kam es zur Entstehung eines ethischen Kulturbegriffs, der auf eine klare Trennung zwischen der "gelehrten" Menschheit und dem Rest - also unbelebte Welt, Pflanzen, Tiere und auch Barbaren - abzielt.

Ist es der bewußte Wille also, der die Kultur von der Natur trennt, oder ist diese Unterscheidung überhaupt möglich? Kann denn etwas, was aus der Natur entstanden ist, überhaupt aus ihr heraustreten - also unnatürlich werden? Gibt es zwischen der Menschheit und Ameisenkolonien eigentlich einen substanziellen Unterschied - divergieren die Verhaltensweisen dieser beiden Spezies denn überhaupt? Auch die Insekten verändern ihre Umwelt - man denke an die eindrucksvollen Bauten - leben von und in der sie säumen Flora und benutzen die Fauna wie z.B. die Blattläuse. Kultur und Natur sind hier untrennbar miteinander verbunden. Global mag dies vielleicht nicht so eindrucksvoll sein wie der Einfluß des Menschen, aber dies ist nur eine Frage des Maßstabs. Und obwohl diese philosophische Exkursion jetzt zu weit führen würde, zeigt sie doch zumindest deutlich, daß die gedanklichen Dimensionen von Natur und Kultur doch sehr flexibel und geräumig sind.

Im weiteren beschränken wir uns hier aber auf unser Kerngebiet, dem Sinngehalt des Paares Naturlandschaft - Kulturlandschaft, und gehen wir wieder zurück in die Vorgeschichte. Die damals vorgefundene Landschaft war größtenteils wirklich frei von menschlichen Einflüssen. Doch heute gibt es in Wirklichkeit nicht einen Kubikmeter auf der Erde, der nicht zumindest mittelbar die Hand der Menschheit zu spüren bekommen hat. Stichworte wie Treibhauseffekt und Verschmutzung der Meere belegen dies wohl in aller Deutlichkeit. Wie kann es nun überhaupt noch Natur laut präziser terminologischer Definition auf unserem Planeten geben, wenn alles durch die Werkzeuge des Menschen verändert worden ist?

Ludwig Wittgenstein hat bereits erkannt, daß Natur nur mehr ein linguistisches Konstrukt unserer Phantasie ohne reale Bezüge ist. Der Inhalt und Wert ist vom umgebenden Kulturraum abhängig. Früher war Material, Bau- und Lebensform abhängig von der geographischen und topographischen Lage und entwickelte sich auch wegen der damals sehr niedrigen Informationsaustauschgeschwindigkeit sehr individuell. Wir in Mitteleuropa beziehen uns meist auf die seit der Antike entstandenen Charakteristika der Landschaft - also auf die durch den Pflug erzeugte Block- und Streifenflure, auf Almen die durch intensive Viehnutzung entstanden sind und auf Wälder, die durch Pflege und Jagd so aussehen, wie sie es heute tun. Im Laufe der Zeit wurden diese, vom Menschen neu auf Grund von historischen und kulturellen Zwängen erschaffenen lokalen Landschaften, mit der Einzigartigkeit der Natur gleichgesetzt. Man empfand das eigentlich "künstliche" Gelände als "natürlich" gewachsen.

Die durch technische Erfindungen (Dampfmaschine, mechanischer Webstuhl u.a.) im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts in England eingeleitete Industrielle Revolution führte im Zusammenhang mit der Französischen Revolution zu einer Umwandlung der bisherigen Wirtschafts- und Sozialordnung Westeuropas und verbreitete sich, von hier ausgehend, über die ganze Welt. Natürlich blieb dadurch die Landwirtschaft, die bis dahin den Großteil der Bodenstruktur prägte, nicht unberührt - und mit ihr veränderte sich auch die "Natur". Am Übergang zum zwanzigsten Jahrhundert entstand dann als Gegenbewegung zu der immer noch fortschreitenden Industrialisierung zahlreiche Naturschutz- und Brauchtumsinitiativen. Diese Ziele führten jedoch nur zur Konservierung noch bestehender mittelalterliche Landschaften und Siedlungsformen und wurden für die Nachwelt museal erhalten.

Später, nach der Standardisierung der Landwirtschaft und der Suburbanisierung der Stadtumgebung in den 50er und 60er Jahren wurde der Schrei nach Natur noch lauter und in den 70ern hatte diese Entwicklung dann ihren Höhepunkt. Die Mobilität stieg exponential an und am Wochenende wollte jeder von der Stadt aufs Land - ins Grün also. Wissenschaftliche Aspekte wurden nun in die eigentlich emotionale Debatte eingewoben und dominierten nun die Diskussion. Auf akademischen Beinen ruhend wurden die kumulierten Konservationsgesetze reguliert und vereinheitlicht, was viele Arten- und Naturschutzgebiete ins Leben rief. Im Grunde eine richtige und wichtige Entwicklung, die einen neuen Umgang des Menschen mit der Erde und ihren Ressourcen einläutet. In den frühen 90er wurde jedoch endgültig erkannt, daß diese Überregulierung eher ein Fluch als ein Segen war. Es wurden nur noch antike Relikte einer längst vergangenen Epoche aufbewahrt. Das Korsett war zu einfach zu eng und so konnte keine positive Evolution mehr stattfinden.

Die Lebensumstände der Menschen hatten sich komplett gewandelt - die Familienstruktur, die früher viele heutige Probleme aufgenommen hat, zerfiel - Wohnen und Arbeit waren physisch und psychisch voneinander getrennt, wobei wohl die neu entstandene Freizeit den Großteil der Woche ausmachte - und die geistige und körperliche Mobilität stiegt stetig zu unvorhersehbaren Höhen. Während sich die europäischen und nordamerikanischen Staaten immer mehr noch zu einer einzigen Dienstleistungsgesellschaft hin entwickeln, werden weiterhin präindustrielle Agrarkulturen gepflegt. Und es sind genau diese antiquierten Bilder, die noch immer das heutige Image der Natur prägen - gespeist aus Heimatfilmen und Fremdenverkehrswerbung. Doch diese museumsähnlichen Anlagen kompensieren den Verlust von Grünraum in den Agglomerationen, der natürlich noch immer gebraucht wird, in keinster Weise. Das Verlangen nach Natur ist auch heute noch vorhanden, kann aber nur noch symbolisch ausgedrückt werden, z.B. in der Beziehung zu den Alpen, die eigentlich nur mehr eine verschwindend kleine Minderheit der Bevölkerung - die außerhalb des direkten Einflußbereichs der immer stärker werdenden Städte lebt - wirklich hat.

Jeder Wandel der Landschaft war Zerstörung und Neukreation gleichermaßen. In dem Moment, in dem ich verändere - vorsätzlich oder ungewollt - erodiert das Althergebrachte und es keimt Neues. Den Steinbruch - der als Form ungeplant beim Abbau von Gestein und der Gewinnung von Erzen entsteht - unterscheidet hier nichts von der Alm - die durch die intensive Weidewirtschaft im Sommer zu ihrem Äußeren kommt. Die Erscheinung der Objekte wird jeweils von einem Prozeß bestimmt, der im Grunde kein Gestaltungsziel verfolgt sondern durch seine Funktionalität bestimmt ist. Im allgemeinen wird jedoch angenommen, daß solche Brachen ökologische Desaster sind und diese entfernt werden müssen - mit grün "renaturiert".

Zugegeben, der Steinbruch ist eine vom Menschen geschaffene "künstliche" Landschaft, aber nicht "künstlicher" als der zuvor dagewesene vermeintlich "natürliche" Nutzwald. So wird klar, daß der Rückbau nicht funktionieren kann, denn auf welchen archaischen Zustand soll man denn Bezug nehmen, wenn alle eigentlich gleichwertig sind. Doch die Idee der "Renaturierung" wird noch konfuser. Wie soll der Mensch künstlich Natur schaffen? Dies widerspricht allen logischen Grundregeln. Akzeptanz fürs "Nichts tun" gib es aber auch keine, obwohl Fauna und Flora innerhalb kürzester Zeit die vom Menschen aufgegeben Gebiete wieder zurückerobern würden. Dies wird aber als nachgeben gegenüber der Wildnis interpretiert. Also muß der Mensch nach teuren, komplizierten, lang entwickelten Systemen Erde über den Stein schütten, Gras ansäen und Bäume pflanzen um den Touristen ihre artifiziellen Bilder aus einer "besseren Welt" nicht nehmen zu müssen.

Die Annahme, daß der Mensch seine früheren Sünden heute verdecken müsse, ist wahrscheinlich auch die Erklärung, warum Steinbrüche, Kohleabbauareale und ähnliche Gebiete aus der Wahrnehmungsebene der Gesellschaft verdrängt werden. Es ist schwer sich seiner "Fehler" bewußt zu werden. Auch kann sich kaum jemand mit solchen Landstrichen identifizieren, da sie ja vermeintlich weltweit gleich aussehen, also nichts Individuelles haben, was natürlich nicht stimmt. Genauso wenig ist richtig, daß Steinbrüche ruinierte Wüsten seien. Es sind einfach Karstlandschaften, die ganz andere, neue Lebensräume sind. Rückbau wäre nur erneute Dekonstruktion des vorhandenen.

Ich möchte hier nochmals deutlich machen, daß dies weder ein Appell zum sorglosen Umgang mit der Umwelt sein soll, noch ein Aufruf zur Urbanisierung oder Zerstörung der Grüngebiete ist. Das Problem der geschlossenen Oberflächen und die Verringerung der sauerstoffproduzierenden Pflanzenwelt ist unbestritten - die Kreisläufe brauchen einfach diverse Filter. Diese Erhaltung von Ökosystemen ist sehr wichtig für das funktionieren des Gesamten, wovon auf lange Zeit gesehen das Überleben von allen Organismen, auch dem des Menschen abhängt. Essentiell ist aber das Verhältnis zwischen ökologischer Funktion und dem Design.

Heute ist wichtiger denn je eine neue Formulierung dieses Freiraums zu finden, doch meist fehlen stimulierende Ideen. Die kosmetische Verschönerung der Landschaft ist keine Verbesserung der Situation. Zukunftsorientierte Entwürfe von wirklich funktionierenden Formen fehlen, obwohl diese dringend notwendig wären. Elementar dabei: die Zusammenarbeit von Architekten, Landschafts- und Verkehrsplanern. Am interessantesten und plausibelsten sind die Projekte, die sich mit dem vorhandenen Landschaftstypus auseinandersetzen und die menschlichen Eingriffe aus dem Unterbewußtsein wieder in die aktive Perzeption heben, wie z.B. der Colserola Park in Barcelona, der Juan Carlos Park - Madrid, die beiden Mailänder Anlagen Parko North und Parko South, die Neue Donau in Wien, der Emscher Park im Ruhrgebiet und die Grün Gürtel von Berlin und Frankfurt. Sie alle spielen mit dem Vorhandenen, weben effektvoll Umweltbewußtsein ein und schaffen durch moderne Organisation und Gestaltung einzigartige Erholungszonen.

Das weltweite Verschwinden der Schwerindustrie läßt heute ungeheuer große durch den Menschen stark geprägte Regionen zurück, die zum Größten Teil zersiedelt, zerstückelt und zerstört sind - wie das deutsche Ruhrgebiet. Der Emscher Park - zur Internationalen Bauausstellung 1999 überwiegend fertiggestellt - der über 10 Jahre hinweg als Langzeitprojekt geplant und umgesetzt wurde und wird, ist ein Paradebeispiel für die Vision einer Neugestaltung solcher Wunden. Hier wurde zum ersten Mal in einem derartigen Ausmaß - fast 300 Quadratkilometer Fläche - auf bestehende Strukturen Rücksicht genommen. Ja mehr noch: Es wurde versucht die Ästhetik der ehemaligen Industrie- und Abbauanlagen geschickt mit anderen Funktionen zu belegen, und es entstanden neue, teils tolle Hybride. Wie auch immer man das Gesamtprojekt bewerten will, ist es mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung. Es zeigt, daß man die vorhandenen Formen nicht zerstören muß und soll um etwas ökologisch Wertvolles und gleichzeitig für den Menschen interessantes schaffen zu können. Die Verbindung und der dadurch gleichzeitig entstehende Kontrast zwischen Grünraum und menschlicher Schöpferkraft können etwas Überzeugendes erzeugen.

In Zukunft müssen sicherlich nicht nur industriell genutzte Flächen aufgelassen werden, auch ein großer Teil der Äcker und Felder werden nicht mehr gebraucht bzw. sind genauso umweltschädigend. Und für diese Bereiche des primären und sekundären Wirtschaftssektors gilt natürlich das Gleiche: großräumliche, museale Konservierung ist ebenso unnütz, wie Zerstörung durch "Renaturierung" falsch. Beides mag oberflächlich betrachtet effektiv sein - bei genauerem Hinsehen jedoch zeigt sich deutlich, daß sie weder inhaltlich-theoretische Berechtigung haben, noch in der Praxis sinnvoll funktionieren. Wir müssen für die heutige Gesellschaft einen neuen Weg einschlagen, wo Profit, Ökologie und Individualismus zusammen spielen, und diese substanziellen Prämissen brauchen auch ihre formale Umsetzung. Wichtig ist durch individuelle Gestaltung Profil zu geben. Wertvoll werden in Zukunft nur solche Landschaften sein, die ökologische Nachhaltigkeit mit attraktiver Erholung bieten können. Derartige Park-, Garten- und Landschaftsplanungen werden wichtigen Einfluß auf den Städtebau und die Architektur nehmen. Landschaft ist als Ausdruck der menschlichen Anstrengung zu sehen, mit den Kräften der Wildnis umzugehen, wobei sich Ökologie und Funktion nicht ausschließen.


Literaturverzeichnis:
Bücher:

Grün zwischen Städten: Emscher Landschaftspark, Region Ruhrgebiet; GrünGürtel Frankfurt, Regionalpark RheinMain; Grüne Nachbarschaft, Baden-Württemberg / Grub, Hermann; Lejeune, Petra. - München, 1996.
Die gebaute Landschaft: zeitgenössische Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau in den Niederlanden / Ibelings, Hans (Hrsg.). - München, 2000
Landscape: 9+1 Young Dutch Landscape Architects / Nolan, Billy (Hrsg.). - Amsterdam, 1999
Ewigkeit im Tagbau / Peintner, Max. - Linz, Wien,1977
Siebzig Kilometer Hoffnung: die IBA Emscher-Park - Erneuerung eines Industriegebiets / Sack, Manfred. - Stuttgart, 1999
Neue Landschaftsarchitektur / Schaal, Hans Dieter. - Berlin, 1994
Between Landscape Architecture And Land Art / Weilacher, Udo. - Basel, 1996

Zeitschriften:
Architektur natürlich: ARCH+ 142 - Aachen, 1998

Internet:
IBA-Emscherpark - www.fh-bochum.de/fb1/af-iba/ - 010412
IBA'99: Internationale Bauausstellung Emscher Park - www.iba.nrw.de - 010306
Erlebnispark steinzeichen steinbergen - www.steinzeichen.de - 010426
wissen.de - www.wissen.de - 010422